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Jazz/Vocal
Jen Chapin
Revisions:
Songs of Stevie Wonder
Chesky Records
Man muss die Musik mögen - das ist ganz
typischer „Vorführkram“, der auf
Shows und
Messen sicher gern rausgekramt wird. Frau
Chapin
[ja,
das
ist
die
Tochter
von
Harry
Chapin) verließ sich auf die kompetente Un-
terstützung von Bassist Stephan Crump und
Saxofoniost Chris Cheek, was auch ohne Frage
seinen Charme hat. Nur hört man der Scheibe
irgendwie von hinten bis vorne an, dass sie ein-
mal aufgenommen wurde, um in einem SACD-
Player
potentielle
Käufer
dieses
Players
zu
beeindrucken. So wurde in mienen Augen auch
mehr Fokus auf möglichst räumlich beeindru-
ckende und effektvolle Randereignisse gelegt
als auf die Musik selbst. Herr Wonder konnte
seine Lieder einfach m it viel mehr Eindringlich-
keit rüberbringen, aber das heißt nicht, dass
Jen Chapin eine schlechte Sängerin ist.
Die Songs sind ja auch gut, dafür hat Stevie
schon gesorgt. Es bleibt dabei, das Album ist
nicht schlecht, manch einer hätte sich aber
auf etwas weniger langweilige Interpretationen
großartiger Stücke gefreut. Na ja, man kann
sich
ja
einzelne
Perlen
heraussuchen,
bei-
spielsweise finde ich gerade den Opener „You
Haven't Done Nothin'“ äußerst ansprechend.
wuuuv.hdtracks.com
Verfügbar als:
•
Compact Disc
•
Super Audio CD (Hybrid]
•
Studio Master
FLAC, 96 kHz, 24 Bit
Big Band Jazz
Frits Landesbergen Big Band
The Old Fashioned Way
STS Digital
Die Frits Landesbergen Big Band hat m ittler-
weile fast 40 Jahre auf dem Buckel - somit
auch so viel Erfahrung und Reife. Von der auf
kleinen
Lokalveranstaltungen
auftretenden
Big-Band reifte sie im Laufe der Zeit zu einer
richtig großen Nummer, besonders in den Nie-
derlanden.
Das Album „The Old Fashioned Way“ ist zwar
eigentlich eine gesponserte Scheibe,
nichts-
destrotrotz
ist das
recht flotter,
varianten-
reicher Jazz, die für die Gruppe typischen Aus-
flüchte in die bodenständige Tanzmusik fehlen
auf diesem Album - Gott sei Dank. Der Ton
ist glasklar, selten habe ich zudem eine so kla-
re Trennung von Instrumenten hören dürfen.
Überhaupt ist das ein Feuerwerk an tontech-
nischen
Meisterleistungen,
weshalb
ich
das
Album schon allein deswegen empfehle - auch
denjenigen, die m it der Musik nichts anfangen
können.
Deswegen ist es auch ganz typisch,
dass dieses Album in Japan schon in vielen
High-End-Anlagen
spielt,
hierzulande
wissen
noch zu wenige davon. Geben Sie dieser Schei-
be mal eine Chance, der Herr Landesbergen
hat seinen Ruf zu Recht. Zumindest nach dem,
was ich beurteilen kann.
Ich habe jedenfalls
lange
nicht
mehr so
intensiv
Big-Band-Jazz
gehört.
www.sys-digital.nl
Verfügbar als:
•
Compact Disc
Klassik/Jazz
Jon Thorne
Danny Thompson
W'atching the Well
Naim
Dieses
Tribute-Album
widmet
John
Thorne
seinem
Mentor
und
Freund
Danny
Thomp-
son, der unlängst m it dem BBC Radio 2 Folk
Awards „Lifetime Achievement Award“ für sein
Lebenswerk ausgzeichnet wurde und der als
einer einflussreichsten Kontrabassisten Groß-
britaniens gilt.
Von Anfang bis Ende befindet man sich in einer
surrealen Musiklandschaft m it beruhigender,
fast
schon
Ätherischer
Atmosphäre.
John
Thorne lässt seine Trip-Hop-Einflüsse durch-
scheinen (immerhin spielt er seit geraumer Zeit
die Führungsrolle in der Trip-Hop/Drum‘n‘Base-
Band „Lamb“), allerdings hat er sich immer im
richtigen Moment auf die Finger gehauen, um
diese absolute Ruhe und Entspannung zu erhal-
ten. Ab und an sorgen Streicher für Abwechs-
lung, die meiste Zeit schwelgt man in einer
künstlich geschaffenen, stimmungsvollen W elt,
in der Großorchester, Akustikgitarren, Bass-
gitarren
und
Saxofon
miteinander
sprechen
und die zwölf Stücke in drei Akte unterteilen.
Das ist als Ganzes ein großes Kunstwerk, das
durch die exzellente Aufnahmequalität noch ein
i-Tüpfelchen verpasst bekommt. Der Download
ist in CD-Auflösung, ich scharre jetzt schon
m it den Füßen, um eventuell eine noch höher
aufgelöste Version bekommen zu können. Und
wenn ich das Album dann doppelt hätte - egal.
www.naimlabel.com
Verfügbar als:
•
Compact Disc
•WAV
44,1 kHz, 16 Bit
•
FLAC
44,1 kHz, 16 Bit
•
MP3
320 kbps, 44,1 kHz, 16 Bit
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